2025 ist Datenschutz nicht nur eine rechtliche Verpflichtung — er ist ein Markenimperativ.
„The State of Digital Trust in 2025“, eine neue globale Studie im Auftrag von Usercentrics, zeigt einen wichtigen Wendepunkt: Verbraucher:innen hinterfragen, wie Daten im digitalen Raum gesammelt und geteilt werden. Sie sind datenschutzbewusster, vertrauenskritischer und bereit, zu handeln, wenn Marken ihre Erwartungen nicht erfüllen.
Verbraucher:innen fordern mehr Kontrolle
In der heutigen komplexen digitalen Welt lehnen Menschen das Teilen von Daten nicht grundsätzlich ab. Sie hinterfragen, zögern und wollen Beweise dafür, dass Marken ihre Daten verantwortungsvoll nutzen. Es geht nicht darum, Personalisierung oder Innovation abzulehnen, sondern um Kontrolle, Transparenz und Verantwortung zu wahren.
Für Marketer:innen bietet dieser Wandel eine enorme Chance. Privacy-Led-Strategien helfen nicht nur bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sie verschaffen Unternehmen auch einen klaren Wettbewerbsvorteil. Privacy-Led Marketing hilft Marken, steigende Erwartungen zu erfüllen, sich in gesättigten Märkten abzuheben und nachhaltige Loyalität aufzubauen, in einer Zeit, in der Vertrauen das entscheidende Differenzierungsmerkmal ist.
So können Marketer:innen mit Transparenz und Consent führen
Der Bericht zeigt einen klaren Strategieplan für Unternehmen, die bereit sind, mit Transparenz zu führen. Hier sind vier zentrale Erkenntnisse.
1. Verbraucher:innen fühlen sich selbst wie das Produkt
Menschen sind sich zunehmend bewusst, wie ihre Daten die digitale Wirtschaft antreiben, und akzeptieren deren Nutzung unter bestimmten Bedingungen.
- 62 % haben das Gefühl, selbst zum Produkt geworden zu sein
- 59 % empfinden es als unangenehm, dass ihre Daten zum Training von AI verwendet werden
- Fast die Hälfte vertraut AI weniger als Menschen mit persönlichen Daten
Das markiert eine neue Ausgangslage: Vertrauen ist nichts Selbstverständliches, es muss verdient werden. Transparenz und respektvolle Datenpraktiken sind Pflicht, kein Extra.
2. Einwilligungen sind vom rechtlichen Pflichtfeld zum ersten Markeneindruck geworden
Verbraucher:innen denken nach, bevor sie klicken. Das Cookie-Banner ist heute ein Vertrauensmoment.
- 42 % lesen Cookie-Banner „immer“ oder „oft“
- 46 % heute seltener auf „Alle akzeptieren“ als noch vor drei Jahren
- 36 % haben ihre Datenschutzeinstellungen angepasst
Einwilligungen sind heute ein zentraler Teil der Markenwahrnehmung. Klarheit und Respekt schaffen Vertrauen; vage oder manipulative Ansätze zerstören es bereits beim ersten Klick.
3. Vertrauen ist bedingt und ungleich verteilt
Menschen sind wählerischer darin, welchen Marken sie vertrauen, und die Messlatte liegt hoch.
- 44 % wollen Transparenz über die Nutzung ihrer Daten
- 43 % erwarten starke Sicherheitsgarantien
- 41 % möchten selbst bestimmen, welche Daten geteilt werden
Stark regulierten Branchen wie den Finanzdienstleistungen oder dem öffentlichen Sektor wird tendenziell mehr Vertrauen entgegengebracht. Branchen wie Technologie, Einzelhandel oder Automobil liegen zurück. In der heutigen Vertrauensökonomie sind Klarheit und Nachweise die neue Währung.
4. Die Wissenslücke beim Thema Datenschutz ist real, aber Marken können aufklären und führen
Verbraucher:innen legen Wert auf Datenschutz, verstehen aber oft nicht, wie ihre Daten erhoben oder genutzt werden.
- 77 % verstehen nicht genau, wie ihre Daten verarbeitet werden
- 40 % glauben, Rechte zu haben, wissen aber nicht welche
- Nur 47 % vertrauen darauf, dass Regulierungsbehörden Big Tech zur Verantwortung ziehen
Das eröffnet enorme Chancen: Marken, die verständlich kommunizieren, aufklären und ihre Kund:innen stärken, werden zu vertrauenswürdigen Partnern. Sie schaffen Klarheit, wecken Vertrauen und fördern langfristige Loyalität.
Entdecken Sie, wie führende Marketer:innen Transparenz als Wettbewerbsvorteil nutzen und warum Datenschutz die neue Grundlage für Markenvertrauen ist.
Über die Studie/Methodik
Dieser Bericht basiert auf einer Umfrage von Sapio Research, durchgeführt im Auftrag von Usercentrics, unter 10.000 Internetnutzer:innen in Europa (UK, Deutschland, Italien, Spanien, Niederlande) und den USA. Die Interviews wurden im Mai 2025 durchgeführt. Ziel der Studie war es, den aktuellen Stand von Datenschutz und digitalem Vertrauen zu erfassen und Unternehmen praxisnahe Hinweise zur Entwicklung ihrer Consent-Strategie zu geben.