Online-Apotheken sammeln sensible Daten ohne Einwilligung der Nutzer

Presse / Online-Apotheken sammeln sensible Daten ohne Einwilligung der Nutzer
Veröffentlicht von Usercentrics
Lesedauer: 1 Minute
Mrz 29, 2022

Eine Analyse von Usercentrics zeigt: 89% der beliebtesten Online-Apotheken in der EU verstoßen gegen die DSGVO

Online-Apotheken verarbeiten täglich sensible, persönliche Gesundheitsdaten ihrer Besucher und Kunden. Dazu gehören beispielsweise die Suche oder der Kauf von Produkten wie Antidepressiva, Medikamente für Herz-, Diabetes- oder Suchtbehandlungen, sexuellen Beschwerden oder Verhütungsmittel.

Usercentrics untersuchte die 150 meistgenutzten Apotheken-Webshops in der Europäischen Union und analysierte, inwieweit die Website-Betreiber die DSGVO einhalten.

Das beunruhigende Ergebnis:

  • 89% der 150 beliebtesten Online-Apotheken in der EU verstoßen gegen die DSGVO, da sie mindestens ein (nicht notwendiges) Cookie ohne Einwilligung der Endnutzer setzen. In der DACH-Region sind es sogar 94%.
  • 55% aller nicht notwendigen Cookies wurden nicht rechtskonform eingesetzt,
    d. h. bereits beim Besuch der Website ohne jegliche Zustimmung der Nutzer aktiviert.
  • 62% der Cookies, die ohne Einwilligung der Nutzer gesetzt werden, sind Marketing-Cookies von Drittanbietern.

Gerade weil Verbraucher zunehmend mehr Datenschutz einfordern, sind diese Zahlen besonders brisant. So geben beispielsweise 75% der Kunden, die in den letzten 12 Monate bei einer Online-Apotheke eingekauft haben, an, dass ihnen das Thema Datenschutz beim Kauf dort besonders wichtig ist.

Vier Jahre nach Inkrafttreten der DSGVO im Jahr 2018 zeichnet diese Analyse ein beunruhigendes Bild eines der datenschutzsensibelsten Märkte, der mit einem erwarteten Wachstum von fast 9,5 Milliarden Euro (zwischen 2020 und 2024) zu den am stärksten wachsenden Branchen im europäischen E-Commerce zählt.

Datenschutzexperte Tilman Harmeling, Usercentrics, erklärt: „Unsere Scantechnologie hat in der datenschutzsensiblen Online-Apothekenbranche erhebliche Versäumnisse bei der Einhaltung der DSGVO aufgedeckt und die negativen Auswirkungen auf die Kundenbeziehungen aufgezeigt. Seit Inkrafttreten der DSGVO hat sich das Thema Datenschutz von einer lästigen rechtlichen Anforderung zu einem echten Maßstab für den Ruf der Marke entwickelt. Die Einwilligung der Endnutzer durch eine transparente und konforme Verwendung von Cookies und anderen Tracking-Technologien zu respektieren, ist daher für jedes Online-Unternehmen, welches das Vertrauen der Verbraucher gewinnen will, von entscheidender Bedeutung.

Der vollständige Bericht kann hier abgerufen werden.

 

Pressekontakt
Camilla Beaven / Hannah Sinz
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